Donnerstag, 29. Januar 2015

Zitat der Woche (36)

Tanzlehrerin erklärt eine neue Figur bzw. Technik:
"There are two problems. One is the leader and one is the follower."

Mittwoch, 21. Januar 2015

Zitat der Woche (35)

Zwei junge Männer, beide mit mutmaßlich türkischem Migrations- bzw. Vorfahrenhintergrund, unterhalten sich. Da fällt der eine dem anderen ins Wort:
"Alter, sag 'ichchch' und nicht 'isch'!"

Freitag, 16. Januar 2015

Schöne Aussichten

Trotz des letzten Läster-Artikels: Zugegeben, das Wetter der letzten zwei Wochen ist wirklich nicht so der Brüller und Stimmungsknüller. Die wüste Welt da draußen präsentiert sich stets grau, gruselig, gramfördernd, dunkel, diesig, nass und nörgelig. Und dazu dann noch der Wind. Kaum Sonne, kein Schnee. Nichts Hübsches da draußen. Vielleicht hilft da folgendes Foto:

Hotel Cityblick Berlin-Schöneberg, Baustelle nimmt die Sicht
In Schöneberg City hat der Hotelgast den Durchblick.
Dieser Anblick lockt vielleicht auch wieder Touristen nach Berlin – und Berlins Randexistenzen in die Innenstadt. Hach! Wenigstens dort ist es schön! Da hat man auch die Aussicht auf ein Zimmer mit selbiger. So weit die Blicke reichen: Da schauen Gäste, Anwohner und Passanten ins wahre Gesicht der Stadt!

Okay, der Sonnenschein auf der Hauswand legt es nahe: Die Lügenpresse hat mal wieder manipuliert. In einem Aktualität vorgaukelnden Medium, einem Blog, findet sich hier doch tatsächlich im Winter ein Foto veröffentlicht, das schon im Frühherbst aufgenommen wurde. Aber was tut man nicht alles, um LeserInnen und BetrachterInnen (von mir aus auch HörerInnen; ist dann die Ruhe vor dem Sturm) irrezuführen, für dumm zu verkaufen und dann auch möglichst ebenso dumm zu halten. Naja, oder um ihre Laune zu verbessern. (Wie seicht! Aber Trivialität ist ja vielleicht nicht das schlimmste aller medialen Verbrechen.)

Mittwoch, 14. Januar 2015

Und sonst so? – Muss ja.

Kleinste gemeinsame Nenner sind wichtig; nicht nur in der Algebra, sondern auch im menschlichen Miteinander. Darum ist es (an alle Dr. Dr. Sheldon Coopers: nota bene!) gesellschaftlicher Konsens, wenn einem entweder sonst nichts einfällt oder aber alle anderen Themen vermintes Gebiet sind, dann über das Wetter zu reden.

In Deutschland hat sich bei diesem Reden das Motzen als grundlegender Ansatz etabliert. Welches Wetter das Werturteil "schön/gut" erhält und welches "eklig/schlecht", ist dabei ganz klar geregelt. Ungeschriebenes Gesetz: Sonne und Wärme supi, alles andere iiiihdoofblöd.
Niemand denkt dabei an die armen Allergiegeplagten, die im Frühling gar nicht solche große Freude haben, und an die hitzeempfindlichen Kreislaufschwachen, die den Sommer fürchten. Aber abgesehen von dieser Randnotiz lauert hier eine gesamtgesellschaftliche Falle: So wird das Smalltalken in der wärmeren Jahreszeit grundlegend erschwert! Denn wenn man nicht motzen kann, wozu dann ein Gespräch? Es sei denn, die Sprechenden einigen sich nonverbal, dass in diesem Ausnahmefall das Reden übers Wetter auch ohne Motzen statthaft ist, ehe man vereinsamt und mitten in der sonneseligen Supi-Zeit plötzlich vereinsamt und womöglich depressiv wird. Dann ist Loben möglich – aber sehr schnell aufgebraucht. Blumige Sprache erreicht beim Loben schneller ihre zeitgenössischen Grenzen als beim Motzen. Dann ist das Gespräch schnell zu Ende. In manchen Fällen hat das seine Vorteile.

So oder so: Freut euch des aktuellen Wetters! Nutzt es, um nach langer Zeit einmal wieder ausgiebig und sinnlos Kommunikation zu treiben! Wichtig: Sprecht dabei gegenüber dem neu entdeckten Wesen, diesem sogenannten Mitmenschen, unbedingt auch an, dass es ja nun wirklich lange genug kalt und bäh war und endlich, endlich, endlich wieder warm werden muss. Dass es erst Mitte Januar und dafür viel zu warm ist und dass bis auf eine Woche richtigen Frosts von "Winter" diesmal eigentlich keine Rede sein kann, dürft ihr keinesfalls erwähnen. Und zwar nicht nur gegenüber Klimakatastrophe-Befürchtenden und anderen vermeintlich viel zu Grünen. Sondern das ist ein schlimmer Verrat an gemeinsamen Werten. Und zwar ein schlimmerer, als sich zum Beispiel zusammenzurotten und irrwitzige "Ich habe nix gegen Ausländer und ich bin auch nicht rassistisch, aber"-Sätze zu sabbern. Muss deshalb auch unbedingt bekämpft werden, dieser Verrat. Statt "Je suis Charlie" mal "Je suis l'eté"!

Dienstag, 6. Januar 2015

Zitat der Woche (34)

In einem Lokal im Kreuzberger Bergmannstraßenkiez plappern zwei Hipstertussis, wie sie dort in der unfreien Wildbahn immer gehäufter vorkommen und sie verderben, über den Beziehungsstatus der einen. Diese erklärt präzise:
"Ich hab grad mega dis komische Gefühl. Davor war ich ja emotional noch voll low und so."

Donnerstag, 1. Januar 2015

08/15 für 2015

Neues Jahr, neues Stück: Einer der jahreszeittypischen "guten Vorsätze" lautet, das Grünzeuch-Blog 2015 wieder zu aktivieren. Und damit die Redaktion sich nicht gleich den üblicheren, unangenehmeren Vorhaben widmen muss, beginnt sie zuerst damit.

Das Jahr startete wieder mit einem Fest für die Sinne: Schon lange vor Mitternacht boten sich herrlicher Kriegssound und Schwefelgeruch als akustische und olfaktorische Untermalungen des optischen Bilderrausches "Böllas im Nebel". Berlins beliebteste Einflugschneisen sind einfach am schönsten, wenn der Erlebnisurlauber wie im Traum durch Matsch und Undefinierbares waten kann, während die Schüsse ihn knapp verfehlen und sich alle paar Meter die spannenden Anblicke und Gerüche von Knallköppenkörpern, Alkresten, Alkleichen, Hundescheiße, Menschenurin und Kotze abwechseln.

Aber auch der allseits befürchtete "Tag danach" ließ sich wie üblich nicht lumpen. Wie traumhaft die Stadtreinigung ist, wissen die Eingeborenen wieder zu schätzen, wenn jene Feiertag hat. Zudem sind Kunst und Glamour auch im Jahre 1 n. W. (nach Wowi) noch allgegenwärtig:

Neukölln Nordneukölln Böllermuell Neujahrstag 2015
In Neukölln kann sich keiner was leisten. Die haben Hunger. Brot statt Böller!
Und wie wenig unsere Wegwerfgesellschaft doch im Überfluss lebt. Sie darbt – für sich und die Nachkommen und die Umwelt. Hach, zur Jahreswende werden alle immer so sinnlich, besinnlich, übersinnlich, besonnen, hintersinnig, feinsinnig und all dies.

In diesem Sinne: ein frohes, gesundes Neues allen LeserInnen und KlickerInnen!
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